Markenstrategie, PR, Framing, posted by: sh
"Die Hoffnung, dass in der Autobranche Vernunft einkehren würde, ist nach dem Diesel-Gipfel dahin." https://t.co/ULnjJV0E6U
— SPIEGEL Politik (@SPIEGEL_Politik) 3. August 2017
Täuschen, kungeln, drucksen: Die deutsche Automobilindustrie erhält derzeit einen Frame, der ihr kaum recht sein kann. Als profitgeile Betrüger und ewig gestrige Innovationsverweigerer stehen die einstigen Vorzeigeunternehmen in einer bisweilen drastisch zugespitzten Kritik. "Mit Abgas in den Abgrund" kommentiert Spiegel Online die Machenschaften der Autobauer. Für DIW-Chef Marcel Fratzscher laufen sie sogar Gefahr, das Label "Made in Germany" zu verspielen. Fehlverhalten, Fallhöhe, Arroganz: Es gibt viele Gründe, die medialen Prügel zu erklären, die die Branche gerade einstecken muss. Eine falsch verstandene Markenpflege gehört ganz sicher dazu. Denn während in der gesellschaftlichen Realität praktisch jede Gewissheit infrage steht, wirken das hochglanzpolierte Image von Mercedes und die künstlichen Konsumwelten von VW schlicht überholt. So entsteht der Eindruck von Abgehobenheit, der stark dazu beiträgt, dass die Unternehmen trotz hoher Ausgaben für Marketing und Kommunikation dem massiven Vertrauensverlust wenig entgegenzusetzen haben.
Was sie bräuchten, wäre weniger Show, mehr Sachlichkeit und ein Rahmen, der den Autobau neu perspektiviert. Als Teil der Lösung einer zukunftsgerechten Mobilität. Nicht als Verhinderer. Und ein wenig mehr Aufrichtigkeit würde nebenbei auch nicht schaden. Schließlich steht Authentizität gerade bei jungen Zielgruppen hoch im Kurs.